Das Himmels-Zelt am Atlas

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Der Hohe Atlas und auch der Antiatlas bieten Vieles. Etwas dürftig fällt allerdings das Angebot an einfachen Unterkünften aus. Berghütten im herkömmlichen Sinn gibt es praktisch gar keine, Gîte d’Étappe oder einfache Auberge halt nur dort, wo es auch einen Ort gibt. Die geringe Besiedlungsdichte garantiert aber, dass die eine oder andere Wanderetappe „im Nichts“ endet. Dieses „Nichts“ bot uns dann stets einen ebenen, steinarmen Platz für unser 2-Personen-Zelt und in nächster Nähe eine Quelle. Von dieser bunkerten wir mittels eines Ortlieb-Wassersacks für das Abendessen, Frühstück und das zugehörige Abwaschen zehn Liter Quellwasser, das wir meist aus Angst vor einer Durchfallerkrankung durch die Zugabe von Micropur-Tabletten – also Chlor – desinfizierten.

Schön kalt

Die idyllischen Bilder unserer Campspots sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Höhe von 2000 bis 3400 m auch im herbstlichen Marokko empfindlich kalt wurde. Sobald die Sonne um 17-18 Uhr (Sommer- bzw. Winterzeit) untergegangen war, kam rasch die Kälte und meist auch der Wind. Die Nachttemperaturen betrugen 0-6 °C. Mit unseren wunderbar warmen Daunenschlafsäcken schliefen wir dennoch sehr kuschelig. Zudem wurden wir (fast immer) mit einem unglaublich klaren Sternenhimmel belohnt. Dies ließ uns erahnen, warum der mythische Atlas einst genau an diesem Flecken der Erde das Himmelszelt gestützt haben soll.

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Beitrag von

Reinhard Geßl
Reinhard Geßl
Mein Herz schlägt beruflich seit 25 Jahren für eine ökologisch-tiergerechte Landwirtschaft. Die Zukunft der Landwirtschaft kann nur so aussehen! Ich sehe es als meine Berufung, ProduzentInnen und KonsumentInnen zusammen zu bringen.